Die Mundhygiene ist der ideale Einstieg in die Zahnarztwelt: Das Kind lernt auf spielerische Art die Geräusche und Instrumente kennen, macht erste positive Erfahrungen – und erfährt ganz nebenbei, wie wichtig Vorsorge ist, um Bakterien und Karies zu vermeiden.
Nach eingehender Beratung zu Ernährung und richtiger Putztechnik beginnen wir sehr behutsam mit unserer besonders gründlichen Art des Zähneputzens und schließen mit der Fluorbehandlung ab.
Kariöse Stellen werden bei uns standardmäßig entfernt und mit einer weißen Füllung gefüllt. Wir verwenden kein Amalgam, sondern arbeiten mit weißem Komposit, Zinkoxid-Eugenol-Zement oder Glasionomer-Zement, wobei die Varianten mit Zement besonders schonend sind.
Um Karies bei Kindern in Kaufurchen der vor kurzem durchgebrochenen, bleibenden Seitenzähne entgegenzuwirken, bedarf es oft einer Auffüllung der Furchen. Der günstigste Zeitpunkt dieser Versiegelung ist ungefähr sechs Monate nach dem vollständigen Durchbruch, da die Verfestigung der Zähne noch nicht abgeschlossen ist und diese somit leichter für Karies angreifbar sind.
Wir verwenden weiße, dünn fließende Kompositmaterialien, welche Fluoride freisetzen und damit die Zahnsubstanz stärken und Kariesentstehung hemmen.
Nach einer Milchzahn-Wurzelbehandlung, bei Entwicklungsstörungen (Dysplasien) oder wenn ein Kariesloch zu groß für eine Füllung ist, wird eine Kinderkrone eingesetzt.
Das Ziel dieser Behandlung ist es, die Kaufunktion wiederherzustellen (Kontakt mit dem Gegenkieferzahn). Zusätzlich kann der überkronte Zahn die Platzhalterfunktion aufrechterhalten, wodurch die folgenden, bleibenden Zähne die richtige Position einnehmen können.
In der Regel handelt es sich beim Material der Kinderkrone um Edelstahl. Die Krone geht mit dem natürlichen Verlust der Milchzähne verloren.
Da Milchzähne weniger Zahnschmelz aufweisen und der Zahnnerv (Pulpa) relativ groß ist, kommt es öfter vor, dass Karies tief bis zum Nerv gelangt. Dann ist – ähnlich wie bei Erwachsenen – eine Wurzelbehandlung nötig. Bei dieser speziellen Form der Wurzelbehandlung gibt es zwei Verfahren. Eines davon ist die Pulpotomie, bei der nur der obere infizierte Teil des Zahnnervs entfernt und dadurch die Ausbreitung der Bakterien in den unteren Teil des Nervs gestoppt wird.
Haben sich die Bakterien bereits im unteren Teil des Zahnnervs ausgebreitet so reicht eine Pulpotomie nicht aus und der gesamte Nerv im Zahn muss entfernt werden (Pulpektomie).
Der Vorteil an beiden Behandlungen ist der Erhalt des Milchzahns und damit die Aufrechterhaltung der Kau- und Platzhalterfunktion.
Wenn Kinder schwer behandelbar sind, umfangreicher Sanierungsbedarf vorliegt oder Kinder mit Beeinträchtigung behandelt werden, sollte – sofern auf konventionellem Wege eine adäquate Therapie nicht möglich ist – eine Vollnarkose in Erwägung gezogen werden.
Die sanfte, kurzzeitig wirksame Vollnarkose wird von Kindern ab 3 Jahren meist sehr gut vertragen. Wir arbeiten hier seit mehreren Jahren mit dem Anästhesistenteam von Dr. Wolfgang Klug / „meine anästhesie“ zusammen, das über modernste Standards und Überwachungstechniken verfügt.
Nach der Behandlung in Narkose können sich unsere jungen Patient/innen in einem eigenen Aufwachraum erholen, selbstverständlich in Begleitung ihrer Angehörigen.
Achten Sie darauf, zuckerhaltige Speisen und Getränke für Ihr Kind in Maßen zu halten. Gründliches Putzen mit entsprechend fluoridhaltiger Zahnpasta hilft ebenso, Karies vorzubeugen, wobei zu bedenken ist, dass vor allem Kleinkinder beim Zähneputzen Hilfe benötigen. Zudem wird empfohlen, zwei Mal jährlich eine Kinder-Mundhygiene durchführen zu lassen. Um die Zähne vor Karies zu schützen, besteht außerdem die Möglichkeit der Fissurenversiegelung. Gerne können Sie dafür einen Termin in unserer Ordination vereinbaren.
Hier gilt: Besser früh als spät. Es wird angeraten, den ersten Termin innerhalb eines halben Jahres nach Durchbruch des ersten Milchzahnes wahrzunehmen. Dies trägt zur frühen Gewöhnung des Kindes an das zahnärztliche Umfeld bei.
Versuchen Sie, Ihr Kind in Ruhe auf den Besuch vorzubereiten. Um dem Kind die Möglichkeit zu geben, ein Verständnis für Zähne zu entwickeln, können beispielsweise Kinderbücher zum Thema gelesen werden. Geeignete Beispiele dafür finden Sie etwa in der Kinderecke in unserer Ordination. Selbstverständlich geben auch wir unser Bestes, um den Zahnarztbesuch für Ihr Kind so angenehm wie möglich zu gestalten.
Befinden sich derartige Verfärbungen an den ersten Molaren (Backenzähnen) bzw. an den Schneidezähnen, könnte es sich um sogenannte „Kreidezähne“ (auch MIH, Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation) handeln. Durch eine entwicklungsbedingte Fehlbildung des Zahnschmelzes wird die äußerste Schicht des Zahnes weich und porös, sodass in schweren Fällen die Zähne zerbrechen können. Weitere Informationen zum Thema Kreidezähne und den Therapieoptionen finden Sie hier in unserem Blog-Beitrag.
Ist der Zahn noch auffindbar, geben Sie ihn in einen Behälter mit Kochsalzlösung oder kalter Haltbarmilch und kommen Sie anschließend damit in unsere Ordination. Alternativ können in der Apotheke auch Zahnrettungsboxen erworben werden.
Eine bewährte Putztechnik für Kinder ist die sogenannte „KAI-Technik“. Die Buchstaben stehen für verschiedene Flächen des Zahnes: K für Kauflächen, die in horizontalen Hin-und-Her-Bewegungen geputzt werden sollen; A für Außenflächen, die mit rotierenden Bewegungen gereinigt werden sollen, und I für Innenflächen, wobei die Zahnbürste von Rot nach Weiß (Zahnfleisch zu Zahn) bewegt werden soll.
Achten Sie außerdem darauf, Ihrem Kind schon in einem frühen Alter anzugewöhnen, die Zähne zwei Mal täglich für zwei Minuten zu putzen.